Wie läuft das in einem Wohnungsbordell?
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten – erstens: Du hast vorher schon angerufen und einen Termin mit einer Sexarbeiterin vereinbart. Auch als Neuling könntest du ja schon eine Vorauswahl im Internet oder aufgrund von Empfehlungen getroffen haben. Zweitens: Du kommst ohne Termin und hast im Schaukasten vor der Tür eine Sexarbeiterin gesehen, deren Selbstbeschreibung dir gefällt.
Und jetzt von Anfang an:
Du läutest, wirst kurz durch den Spion angeschaut (Betrunkene oder Gruppen werden normalerweise nicht reingelassen) und die Hausdame öffnet dir. Falls es keine Hausdame gibt, hat normalerweise jede Sexarbeiterin eine eigene Funkglocke. Die Hausdame fragt dich, zu wem du willst und ob du einen Termin hast. Sag bitte nicht Ja, wenn du keinen Termin hast, denn viele Kunden haben ein enges Zeitfenster oder kommen von weit her; es wäre extrem unfair, so jemandem einen Termin wegzuschnappen.
Meist wirst du in einen Aufenthaltsraum geführt und ein Getränk wird dir angeboten; denn die Frauen brauchen noch eine Minute, bis sie sich zeigen können. Wenn du am Schaukasten vor der Tür noch keine Vorauswahl getroffen hast, kommt die Vorstellungsrunde. Die Frauen kommen einzeln zur Türe rein, sagen ihren Namen und verschwinden gleich wieder. Am Ende kommt die Hausdame wieder und fragt dich nach deiner Wahl. Wenn du dich noch nicht entscheiden konntest, sag ihr einfach deine Wünsche – zart oder hart, frag, ob sie Deutsch oder Englisch spricht, und ggf., dass du noch kaum Erfahrung hast und eine Frau suchst, die dich gut einführen könnte. Eine erfahrene Hausdame kennt den Charakter und das Angebot der Frauen und kann dich beraten. Dann fällst du die Entscheidung, sagst, wie lang du bleiben möchtest, und wirst nach kurzer Zeit von deiner Auserwählten in ihr Zimmer gebracht. Du kannst aber auch sagen „Danke, tut mir Leid“ und wieder gehen.
Auf dem Zimmer wird erst einmal besprochen, was du möchtest und die Sexarbeiterin nennt ihre Preise. Als Anfänger oder bei der ersten Begegnung würde ich noch keine aufpreispflichtigen Sonderwünsche äußern, sondern erst mal schauen, wie das „Grundprogramm“ läuft. Da ist normalerweise Verkehr und Fellatio eingeschlossen, beides natürlich mit Kondom. Während du dich ausziehst, dich duschst und die bereitgestellte Mundspülung gurgelst, bringt sie das Geld weg. Gemeinsames Duschen ist normalerweise nicht vorgesehen. Wenn es dir gefällt, zeige es ihr und lasse sie einfach machen. Du kannst um eine bestimmte Stellung bitten und auch um einen Wechsel derselben. Respektiere aber unbedingt, wenn sie etwas, z. B. Küssen, ablehnt oder abwehrt. Andernfalls ist die Stimmung beim Teufel, das Vertrauen zerstört und du wirst nur noch einen schnellen „Dienst nach Vorschrift“ bekommen. Du musst der Frau auch nichts beweisen: Solltest du in der Aufregung weich werden, kannst du dich darauf verlassen, dass sie weiß, was sie machen muss. Wenn es andererseits zu schnell geht, kannst du innerhalb der vereinbarten Zeit um eine Massage bitten, das bringt weitere Entspannung. Texte sie nicht zu, denn das ist für die Frauen oft anstrengender als der eigentliche Job – genieße einfach! Und vergiss nicht, am Ende Danke zu sagen. Anerkennung ist auch und gerade in diesem Metier sehr wichtig.
Während du dich anziehst, geht die Sexarbeiterin oft schon aus dem Zimmer und sagt, dass dich die Hausdame gleich abholt. Die hat sich inzwischen bei der Sexarbeiterin erkundigt, ob alles OK war und wird auch dich fragen. Denn wenn es mehrfach glaubhafte, ernste Beschwerden gibt, kriegst entweder du oder die Sexarbeiterin keinen Termin mehr in der Wohnung.
Solltest du Pech haben und während des Zusammenseins das Gefühl bekommen, dass die Frau sich zu allem überwinden muss, Berührungen abwehrt oder überhaupt nicht bei der Sache ist, so sage das der Hausdame. Vielleicht hat sie einen schlechten Tag, aber es könnten auch Hinweise auf Fremdbestimmung sein. Eine gute Hausdame weiß dann, was zu tun ist
Jetzt noch etwas zu den Varianten der Terminwohnungen: Wenn es, wie sehr oft, keine Hausdame gibt und keine individuellen Klingeln vorhanden sind, öffnet eine der freien Sexarbeiterinnen die Tür. Die wird evtl. versuchen, das Geschäft gleich selbst zu machen, statt dir die anderen vorzustellen.
Zusammenfassend: Sexarbeit in Terminwohnungen unterscheidet sich stark von jener in Laufhäusern oder vom Straßenstrich. In Terminwohnungen wird weniger Laufkundschaft bedient und eher auf Stammkundschaft hingearbeitet; der Umgang ist persönlicher, selten hat eine Frau mehr als 5 oder 6 Gäste an einem Tag, die Buchungsdauern sind länger – mindestens 30 min, viele Gäste bleiben noch länger. Dem Betreiber ist daran gelegen, dass beide Seiten zufrieden sind. Das ist ein Vorteil der Terminwohnungen; denn bei vielen anderen Formen der Prostitution ist das Korrektiv der sofortigen Nachfrage nicht vorhanden. Einem Anfänger würde ich daher eine Terminwohnung mit Hausdame empfehlen. Ob es eine gibt, erfährst du z. B. in den Freierforen. Im Laufhaus und insbesondere im FKK-Club hast du ein wenig mehr bzw. sehr viel mehr Zeit zu entscheiden, kannst auch ein wenig Smalltalk versuchen. Du kannst dann immer noch höflich „Danke, nein“ sagen.